veröffentlicht am 21.03.2024

Musikum Kuchl

Der Posaunist und Kapellmeister Christian Hörbiger leitet das Musikum Kuchl seit 2020. Als Schwerpunkte bezeichnet er in seiner Region die Volksmusik und die vielen Ensembles.

Musikum Kuchl

Das Musikum Kuchl hat sieben Mitgliedsgemeinden (Abtenau, Annaberg-Lungötz, Golling, Kuchl, Scheffau, Rußbach und St. Martin/Tg.). Der Hauptstandort Kuchl ist in der NMS Kuchl angesiedelt. Hörbiger resümiert: „Seit ich angefangen habe, sind neue Ensembles installiert worden, das Saxofon Orchester wurde gegründet und ich habe Stabilität ins Team gebracht.” Wichtig ist für ihn ein gesundes Betriebsklima im gesamten Lehrerteam und dass das Musikum Kuchl durch die dichten Veranstaltungsangebote in den Mitgliedsgemeinden präsent ist.

Von kleinen bis zu großen Konzerten
Apropos Veranstaltungsangebot: In Kuchl wird nicht stillgestanden. Hier nennt man die Singschule „Bewegtes Singen”. Bewegungsschulung wird von Veronika Nocker unterrichtet und auch bei den Veranstaltungen bewegt sich viel z. B. „Klein aber Oho”, „Rückermusi” (eine Kooperation mit den Rotary Club Tennengau, Konzerte in Seniorenheimen in Abtenau, Kuchl und Golling). Es gibt ein alljährliches „Orgelplus-Konzert” in der Pfarrkirche Scheffau. Die „Frühlingstöne” auf der Burg Golling (ein Konzert, das von den Lehrer:innen heuer am 26. Mai aufgeführt wird). Darüber hinaus  gibt‘s noch „Musikum Live“ (ein Konzert, bei dem die Urkunden der Leistungsbeurteilungen übergeben und die besten Beiträge aller Instrumentengruppen präsentiert werden) und natürlich die jeweiligen Abschlusskonzerte (Kuchl, Golling, Abtenau und St. Martin). Hörbiger erzählt von einem „lässigen Projekt“ im letzten Jahr: „Komponieren im Musikum Kuchl”, das bei Lehrer:innen und Schüler:innen extrem gut angekommen sei. Durch diesen Kompositionsschwerpunkt sei neue Literatur entstanden, die im Rahmen eines Abschlusskonzerts mit dem Titel „Von der Improvisation zur Komposition” vorgestellt wurde.

Zwischen den Zeilen
Christian Hörbiger beschreibt sein Engagement so: „Die Stelle als Musikumdirektor war deswegen sehr interessant für mich, weil es durch meine Funktion als Kapellmeister der Musikkapelle Kuchl schon viele Schnittstellen und Überschneidungen gab und mich die Aufgabe als Schulleiter generell gereizt hat.” Christian Hörbiger war fünf Jahre Landesjugendreferent, acht Jahre Landeskapellmeister des Salzburger Blasmusikverbandes und 10 Jahre Fachgruppenleiter für Blechblasinstrumente. Die Rolle als Direktor sei für ihn eine spannende Aufgabe, weil er mit einem motivierten Team, das sich bezüglich Veranstaltungen und Unterrichtsangebote kreativ einbringt, arbeiten könne. Mit 30 Lehrer:innen ist Kuchl sehr gut aufgestellt. „Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es, das Unterrichtsangebot in Bezug auf Gesang, Violoncello, Kontrabass und Harfe zu erweitern“, meint er schmunzelnd. Sein Team führt er lösungsorientiert. Schon in seinen vorhergehenden Funktionen hat er zwischen den Zeilen zu lesen gelernt. „Ich denke, ich bin grundsätzlich ein guter Zuhörer, ich höre zwischen den Zeilen die Bedürfnisse der Kolleg:innen und agiere zielorientiert und diplomatisch”, so der Direktor.

Doppelt Glück
Mit der Burg Golling als Veranstaltungsort hat das Musikum Kuchl natürlich einen Bonus. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband und den Bürgermeistern aller sieben Mitgliedsgemeinden kann die Burg optimal genutzt werden. Überhaupt ist das Einvernehmen der Bürgermeister eine super Unterstützung bezüglich Rahmenbedingungen und Schulerhaltung. Das Projekt Saxofon Orchester ist landesweit einzigartig, da kommen auch Schüler:innen aus dem Tennengau und den anderen Musikschulen nach Kuchl. In erster Linie findet der Unterricht am Standort Kuchl statt, aber auch in jeder Mitgliedsgemeinde wird vor Ort unterrichtet. Nur Rußbach fährt noch nach Abtenau. „Wir haben das Glück, eine sehr schöne neue Schule mit Vortragsaal, vier Unterrichtsräumen, Lehrerzimmer und zusätzlichem Schlagwerkraum zu haben”, erklärt Hörbiger die Unterrichtssituation.

Junge Menschen als Privileg
Als Direktor unterrichtet er Posaune und Tenorhorn. „Ich mache das leidenschaftlich gerne, es ist extrem wichtig, den Bezug zur Basis durch das Unterrichten zu behalten”, so der studierte Posaunist. Er sieht den Kontakt zu jungen Menschen als Privileg. Wie er sagt: „Welcher Jugendliche hat schon die Aufmerksamkeit eines Erwachsenen für eine volle Unterrichtszeit?” Für ihn ist es wunderschön, junge Menschen ein Stück des Weges begleiten zu dürfen, gerade in einer Zeit, in der sich generell viel verändert. Er erzählt, dass sich durch das Mitbegleiten der Schüler:innen über einen Zeitraum von bis zu 10 oder 12 Jahren ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis aufbaut. Aktuell werden im Musikum Kuchl in 250 Unterrichtsstunden 432 Schüler:innen unterrichtet.

Der gute Geist hinter allem ist Elisabeth Strubreiter. Sie ist seit 2003 am Musikum und seit 16 Jahren Sekretärin in Kuchl. Christian Hörbiger weiß, was er an ihr hat: „Ein Einstieg ohne Sekretärin, die den Hintergrund vor Ort kennt, wäre 2020 beinahe unmöglich gewesen. Wir arbeiten sehr gut zusammen und ich bin sehr dankbar, dass ich sie habe!”

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