veröffentlicht am 25.01.2024

Wohlbefinden, Sinnhaftigkeit, Auseinandersetzung: Antje Blome-Müller

Die deutsche Musikpädagogin ist Leiterin der „Orchesterakademie Salzburg“.

Wohlbefinden, Sinnhaftigkeit, Auseinandersetzung: Antje Blome-Müller

„Orchesterarbeit ist ein Herzensprojekt von mir. Dass ich es beruflich machen darf, ist ein ganz spezielles Glück für mich”, sagt Antje Blome-Müller, die neue Leiterin der „Orchesterakademie Salzburg”. Die gebürtige Deutsche war schon beim Mozart Kinderorchester der Stiftung Mozarteum federführend, jetzt gilt es, die neuen Orchester mit allen Facetten aufzubauen: „Zukünftig wird es verschiedene Orchester für unterschiedliche Altersstufen noch unter dem Dach der Orchesterakademie geben. In diesem ersten Konzert werden die verschiedenen Altersstufen unter dem Namen ‚Junges Mozart Orchester‘ zusammenspielen. Vielfalt und Integration sind für mich wesentliche Aspekte der Orchesterarbeit.”

Gemeinsam wachsen
Antje Blome-Müller ist überzeugt, dass es gerade in einer Zeit des Individualismus, des Solostarkultes und der Filterkultur wichtig ist, das Zusammenspiel, die Orchestergemeinschaft, das gemeinsame Musizieren zu fördern. Kindern und Jugendlichen kann ein Forum geboten werden, an den Herausforderungen gemeinsam zu wachsen und sich von der Musik packen zu lassen. „Musikmachen ist für mich Freude, Wohlbefinden, Sinn suchen und finden, Auseinandersetzung mit sich und der Welt.“ Im Orchester zu spielen, ist Spaß haben und noch einiges mehr „Es ist letztlich ein Generationenprojekt.”

Dynamik und Entwicklung
Für die Leiterin geht es um die Erfahrung von verschiedenen Spielarten des miteinander Musizierens, der Klangentwicklung und der künstlerischen Entwicklung. So erhalten die jungen Musikerinnen eine Basis, sich weiterzuentwickeln und Entscheidungen zu treffen. Die Mitwirkenden brauchen hohe Konzentrationsbereitschaft, verbringen viel Zeit mit Üben und sind willig, sich in eine Gemeinschaft zu integrieren. Denn gerade in einem Orchester geht es um die Arbeit und das Zusammenspiel des ganzen Teams. „Ich freue mich darauf, nah am Geschehen und Teil dieses Prozesses zu sein: Da ist unheimlich viel Dynamik und Entwicklung. Es gilt nicht nur ein Pensum abzuarbeiten. Der gesamte Prozess kann erfüllend sein. ”

Verbindungen suchen und sehen
ntje liebt das schnelle und flexible Reagieren auf alles. Für sie ist es normal, Spartenübergreifend zu agieren: „Ich hatte ein musikalisches Elternhaus. Es gab viel Gesang, aber ich habe immer die Verbindungen zu anderen Kunstformen gesucht.” Deswegen würde sie auch Orchesterkultur unter einem ganzheitlichen Aspekt sehen wollen und nach neuen Formen der Methodik, Vermittlung und Präsentation suchen. Ihre Vision ist ein Orchester, das Bewegung und Musik als eine visuell-akustische Raumform präsentiert. Das Körperempfinden zu fördern und dies immer selbstverständlicher in die Probenmethodik zu integrieren, wäre eines der erstrebenswerten Ziele für sie.

Vielfältige Kreativität
Blome-Müller hat ganz früher einmal Geige und Blockflöten gespielt und sich im Musikpädagogikstudium auf klassischen Gesang konzentriert. Sie war immer in Chören und Ensembles tätig und singt neben dem klassischen Liedrepertoire sehr gerne Volkslieder verschiedenster Regionen und Länder „Ich finde, in den Volksliedern liegt eine große Kraft und Vielfalt, eine faszinierende regional unterschiedliche Melodik und Rhythmik und natürlich auch unterschiedliche Arten der Stimmgebung”, so die Orchesterakademieleiterin. Wenn sie nicht gerade unterrichtet, musiziert oder organisiert, wandert und schwimmt sie gerne.

Abschließend meint sie: „Das Wichtigste für mich ist, dass viele Kinder und Jugendliche Erfüllung im Ensemblespiel erfahren dürfen und dass sie entdecken, welch ein tolles Potenzial da für sie selbst liegt. Ich wünsche mir, dass sie die Möglichkeit zum Ausprobieren und Kennenlernen erhalten und dabei sehr umfassend gefördert und unterstützt werden.”

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